Geschichtliches

1900 - 1950

Im Jahre 1894 wurden Kanalisation und Wasserleitung ins Haus gelegt, 1900 ein neuer Backofen gebaut. Eine neue Fassadengestaltung im Potsdamer Barock erhielt das Haus 1907. Die fünf Fenster zur Straße hin wurden durch moderne Doppelfenster ersetzt. 1916 erfolgte der Anschluss des Hauses an die Elektrizitätsversorgung, die jedoch zunächst nur für Beleuchtungszwecke Verwendung fand. Infolge des Krieges wurde das Geschäft recht klein. Der Meister arbeitete nur mit einem Lehrling

Im Februar 1920 war so hoher Grundwasserstand, dass das Wasser bis zur Backofenfeuerung ging. Das Brotbacken war wegen der ungenügenden Grundhitze fast unmöglich geworden. Während der notwendigen Reparatur kam der Sohn Wilhelm aus der Kriegsgefangenschaft zurück.

Am 1. Oktober 1920 übernahm dann Bäckermeister Wilhelm Braune jun. die Geschicke der Bäckerei. 1921 erfolgte die Anschaffung der ersten kraftbetriebenen Maschine, eines Teigkneters. 1922 wurde ein neuer 3herdiger Dampfbackofen gebaut, der bis zum Jahre 1990 täglich seinen Dienst versah. Die folgenden Jahre brachten eine stürmische Entwicklung mit sich. In jedem Jahr wurde klug investiert, verbessert und vergrößert.

1931 wurde ein großes Baujahr. Der Hausflur wurde auf die Seite des Hauses gelegt, um Platz für einen großen Laden – so, wie wir ihn heute kennen – zu schaffen. Dabei erhielt die Fassade ihr heutiges Aussehen. 30 Menschen erarbeiteten sich in dem modernen Betrieb ihr tägliches Brot. Eine weitere Vergrößerung war aus räumlichen Gründen am angestammten Platz nicht möglich und auch nicht vorgesehen. Schon in Vorbereitung des Krieges wurden importierte Rohstoffe knapp, das Angebot einfacher, Arbeitskräfte eingezogen.

Am 14. April 1945 konnte das Haus nur mit größtem Einsatz gerettet werden. Dank eines eigenen Brunnens auf dem Grundstück gelang es, dem Flammenmeer nach dem Bombenangriff Einhalt zu gebieten. Nach dem Bombenangriff ruhte der Backbetrieb eine Woche, nach der Besetzung wenige Tage. Am 3. Juli 1945 wurde Wilhelm Braune verhaftet und war dann als Kriegsgefangener für zwei Jahre in Russland. Aber das Leben ging weiter.

 

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